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Gefährliches Halbwissen um Smartphones
EC SPRIDE Claude-Shannon Fellow Prof. Eric Bodden räumt mit Smartphone-Mythen auf
Gerade übers Smartphone kursiert viel Halbwissen. Viele der falschen, aber weit verbreiteten Annahmen stammen noch aus der Frühzeit des Mobiltelefons. Prof. Eric Bodden ist einer der Experten, die in einem Interview mit Mythen rund um das Smartphone aufräumen.

Zu folgenden Mythen nimmt Prof. Eric Bodden Stellung:
Für Smartphones gibt es keine Viren: Stimmt nicht. ?Inzwischen sind die Ersteller von Schadsoftware auf Smartphones sogar aktiver als auf Desktop-Computern?, warnt Prof. Eric Bodden von der Technischen Universität Darmstadt. Betroffen sei wegen der großen Verbreitung vor allem Android, Schädlinge gibt es aber auch für andere Systeme. Schützen können sich Nutzer mit Virenscannern und gesundem Menschenverstand: ?Die Hauptquelle für Smartphone-Viren sind unoffizielle App-Stores?, so Bodden. Am besten laden Nutzer neue Anwendungen daher nur von den offiziellen Plattformen herunter.
Private Daten bleiben auf dem Handy auch privat: Stimmt nicht. Beim Verkauf alter Smartphones reicht es zum Beispiel nicht, Daten nur zu löschen. Denn für Versierte sind sie dann immer noch verfügbar. Prof. Bodden rät, den Handy-Speicher zu verschlüsseln. Entsprechende Funktionen gibt es bei iOS sowie Android und mit dem kommenden Update auf Version 10 auch für Windows Phone. ?Wenn sie den Handyspeicher löschen, wird der Schlüssel für die verschlüsselten Daten quasi weggeworfen?, erklärt der Sicherheitsexperte. ?Dritte können mit den Daten dann kaum noch etwas anfangen.?
Was ich nicht in die Cloud lade, bleibt sicher auf dem Handy: Stimmt nicht. Bei vielen Apps ist auch für Experten kaum erkennbar, was die Programme im Hintergrund auf einem Server speichern. Für Nutzer ist das einerseits komfortabel, weil ihre Informationen so synchron auf mehreren Geräten zur Verfügung stehen. Andererseits ist es aber auch eine Sicherheitslücke: ?Wir haben festgestellt, dass die Daten in der Cloud oft nur schlecht geschützt sind?, warnt Prof. Bodden. Schützen können sich Nutzer dagegen kaum - hier hilft nur genaues Hinsehen, gerade bei den App-Berechtigungen.
WLAN ist zum Surfen unterwegs immer die bessere Wahl: Stimmt nicht. Denn das Surfen per WLAN verursacht zwar keine Kosten, schneller ist es in Zeiten von LTE und Co. aber längst nicht immer. Und sicherer ist es auch nicht. Vor allem in einem unverschlüsselten WLAN sollten Nutzer auf keinen Fall sensible Daten wie Passwörter verschicken, warnt Prof. Bodden. Und auch nicht jede Verschlüsselung ist wirklich sicher. Im Zweifelsfall seien LTE und UMTS daher die bessere Wahl: ?Mobilfunk ist nach aktuellem Stand relativ abhörsicher.?
das gesamte Interview finden Sie unter anderem hier
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