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ATHENE-Wissenschaftler erhält Copernicus-Preis 2020

21.04.2020

Würdigung für herausragende deutsch-polnische Zusam­men­arbeit in der Kryptografie

ATHENE-Wissenschaftler Prof. Sebastian Faust von der TU Darmstadt erhält für seine Verdienste um die deutsch-polnische Zusam­men­arbeit in der Wissenschaft den Copernicus-Preis 2020 der Deutschen Forschungs­gemeinschaft (DFG) und der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP). Der mit 200.000 EURO dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an ihn und an Prof. Stefan Dziembowski von der Universität Warschau. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre herausragende Zusam­men­arbeit auf dem Feld der Theoretischen Kryptografie und IT-Sicherheit.

Ihre gemeinsame Forschung an mathematischen Grundlagen von Verschlüsselungstechniken habe erheblich dazu beigetragen, die Nutzung von Informations­technologien und den damit verbundenen Prozess des Datentransfers gegenüber Fremdeingriffen sicherer und gleichzeitig effizienter zu machen, urteilte die von DFG und FNP berufene Jury. Der wesen­tliche Beitrag ihrer Arbeiten liege in der Zusammenführung verschiedener Sicherheitsmodelle.

Die Wissenschaftler arbeiten seit einem Zusammentreffen im Rahmen einer Fachkonferenz vor rund zehn Jahren eng zusammen. Aus dieser langjährigen Kooperation sind zahlreiche Veröffentlichungen entstanden. Ein Schwerpunkt ihrer gemeinsamen Forschung ist die Entwicklung und Analyse von Gegenmaßnahmen zum Schutz von Seitenkanalangriffen. Seitenkanalangriffe nutzen beispielsweise den Stromverbrauch einer Smart Card aus, um IT-Sicher­heits­systeme anzugreifen.

Prof. Faust leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Angewandte Kryptografie. Seine Forschungsprojekte zu „Sicheren und Skalierbaren Blockchain-Tech­no­logien“ sind eingebettet in den von der DFG an der TU Darmstadt geförderten Sonder­for­schungs­bereich „CROSSING“. Im Rahmen eines ATHENE-Forschungsprojektes beschäftigt er sich mit der Sicherheit verteilter Systeme und Infrastrukturen und untersucht gemeinsam mit weiteren ATHENE-WissenschaftlerInnen Verfahren zur Absicherung dezentraler Infrastrukturen und Tech­no­logien, unter besonderer Berücksichtigung von Blockchain, Internet of Things (IoT) oder verteiltem Maschinellem Lernen.
Weiterhin initiierte Prof. Faust das Gründungsprojekt „Prochain“, das seit Juli 2019 durch das neue Förderprogramm „StartUpSecure“ des Bundesforschungsministeriums finanziell unterstützt und auf dem Weg zur Gründung eines eigenen Unternehmens ist. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er ein IT-Sicherheitsprodukt für eine bessere Nutzung von Blockchain-Tech­no­logien, das sich für große Branchen wie etwa Energie und Finanzen eignet. Die Lösung erlaubt es, im Internet auch kleinste Geldbeträge nahezu in Echtzeit und kostengünstiger zu überweisen und gleichzeitig die Privatsphäre bei Transaktionen in Blockchain-Netzwerken besser zu schützen. Der Gründungs­inkubator StartUpSecure | ATHENE unterstützte das Gründungsteam bei der Antragstellung der Fördermittel und begleitet es über den gesamten Gründungsprozess hinweg mit weiteren Beratungsangeboten.

Pressemitteilung der DFG

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