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UNIDIR-Studie:Resilienzmodell für kritische Unterseekabel-Infrastrukturen
Eine Studie des United Nations Institute for Disarmament Research (UNIDIR) unter Beteiligung von ATHENE-Wissenschaftler Jonas Franken von der TU Darmstadt entwickelt erstmals ein systematisches Resilienzmodell zum Schutz von Unterseekabeln als kritische Infrastruktur. Das Modell kategorisiert staatliche Schutzmaßnahmen in drei Kapazitätsbereiche und ermöglicht es Staaten und Betreibern, Schwachstellen gezielt zu identifizieren und Schutzstrategien zu optimieren.

Das entwickelte Dreikomponenten-Modell unterscheidet zwischen absorptiver Kapazität zur Schadensprävention, wiederherstellender Kapazität für effiziente Reparaturprozesse und adaptiver Kapazität zum systematischen Lernen aus Störfällen.
Während absorptive Maßnahmen wie Australiens präventives Genehmigungssystem für Kabelverlegung oder Frankreichs zentrale Cybersicherheitsüberwachung proaktiv Risiken minimieren, demonstrieren wiederherstellende Ansätze wie Japans koordinierte Kabelschiff-Netzwerke nach dem Fukushima-Tsunami oder Singapurs redundante Kabelarchitektur die Bedeutung schneller Schadensbehebung.
Adaptive Kapazitäten zeigen sich exemplarisch in der EU-weiten Einführung der NIS2-Richtlinie und gemeinsamer Risikoanalysen nach Ostsee-Störfällen sowie in Großbritanniens post-Brexit-Entwicklung eigener Kabelschutzrichtlinien und innovativer Tiefsee-Sensortechnologien.
Die systematische Erfassung internationaler Best Practices trägt zur Entwicklung einer umfassenden "Cable Security Toolbox" bei, da Unterseekabel nahezu 99 Prozent des weltweiten interkontinentalen Datenverkehrs übertragen und damit eine essenzielle Rolle für globale Kommunikationsinfrastrukturen einnehmen.
Die Studie steht hier zum download bereit: https://unidir.org/publication/achieving-depth-subsea-telecommunications-cables-as-critical-infrastructure/
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