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Cybersicherheit durch Visual Analytics optimieren

11.01.2022

Sechs Stunden ohne Facebook, Instagram und Co.: Für die US-amerikanische Meta Inc. bedeutete dies Milliardenverluste. Doch wie kommt es zu solchen Problemen und wie lassen sie sich möglichst schnell erkennen? Mit diesem Themenkomplex beschäftigen sich ATHENE-Forschende am Fraunofer IGD bereits seit mehreren Jahren mit dem Ziel, Netzwerkdaten verständlicher zu machen. Somit werden mehr Menschen befähigt, einzuschätzen, was im eigenen Netzwerk passiert. Aktuelle und künftige Möglich­keiten zur visuellen Analyse sollen die Arbeit der Sicherheitsexperten vereinfachen.   

"Die Masse an angezeigten Warnungen, die für mehr Cybersicherheit sorgen sollen, ist in Unternehmensnetzwerken kaum überschaubar", sagt Prof. Dr. Jörn Kohlhammer, ATHENE-Wissenschaftler beim Fraunhofer IGD. Das Problem dabei sei, dass ein Großteil der Nachrichten aus Warnungen bestünde, die durch ungefährliche Besonderheiten im Netzwerkverkehr zu Stande kämen. "Dies kann dazu führen, dass die Meldungen, bei denen tatsächlich Handlungsbedarf besteht, in diesen False Positives untergehen. Die Unsicherheit darüber, welche Warnungen als erstes zu behandeln sind, ist dabei ein drängendes Problem."

Ein weiteres Beispiel für unübersichtliche Datenmassen ist das Border Gateway Protocol (BGP). Dieses ist das Routingprotokoll, das autonome Systeme verbindet und den grenzübergreifenden Datenverkehr des Internets ermöglicht. Wie wichtig dies ist, zeigte der Ausfall von Facebook-Services Anfang Oktober. Aufgrund einer Wartung auf Seiten von Facebook kam es zu einer Unterbrechung der Verbindungen der DNS-Server zum Rechenzentrum. Diese hielten daraufhin BGP-Ankündigungen zurück, da eine gestörte Netzverbindung vorzuliegen schien. Die Server waren länger nicht erreichbar. Mit einer besseren Übersicht der BGP-Ankündigungen wäre dies zu verhindern gewesen.

Die Unübersichtlichkeit der Datenmengen macht es vor allem kleineren Unternehmen schwer, einen Überblick über ihre Cybersicherheit zu gewährleisten. Die Lösung ist aus Sicht des Fraunhofer IGD die zielgerichtete Visualisierung von sicherheitsrelevanten Daten und Informationen, denn: Je einfacher Netzwerkdaten verständlich gemacht werden, desto mehr Menschen können einschätzen, was im eigenen Netzwerk passiert.

Im Rahmen von ATHENE beschäftigt sich das Fraunhofer IGD mit Lösungen zur Visualisierung von Cybersicherheitsdaten. Hersteller von Cybersicherheitssoftware können von dieser Expertise profitieren: Softwarelösungen, die schon heute über gute Funktionalitäten verfügen, können durch eine verbesserte Visualisierung Effektivität und Nutzerzufriedenheit steigern. Ziel ist die Schaffung von Benutzeroberflächen, die bei der Verwendung sehr großer Datenmengen unterstützen und speziell auf die Aufgaben von Netzwerkadministratoren und Sicherheitsexperten ausgerichtet sind.

Weitere Informationen

ATHENE-Forschung am Fraunhofer IGD

Forschung zu Visual Analytics am Fraunhofer IGD

Pressemeldung des Fraunhofer IGD "Cybersicherheit durch Visual Analytics optimieren"

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