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Freiheit und Verantwortung in den IT-Wissenschaften
Gemeinsamer Workshop von DFG, Leopoldina und TU Darmstadt
Die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien hat gerade in den letzten zwei Jahrzehnten den Alltag stark verändert und damit bedeutsame gesellschaftliche, soziale und wissenschaftliche Auswirkungen. Mit dem Workshop „Freiheit und Verantwortung in den IT-Wissenschaften“ gab der gemeinsame Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung von DFG und Leopoldina am 27. Oktober 2017 im Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium eine Plattform für die Diskussion zum verantwortlichen Umgang mit dual-use relevanter Forschung in den IT-Wissenschaften.

Die verantwortliche Gestaltung der Forschung im Angesicht der Abwägung des Nutzens neuer Entwicklungen von IT-Technologien gegenüber den erheblichen unmittelbaren Risiken stellt eine Herausforderung für die IT-Wissenschaften dar. Während der Nutzen etwa von Mobiltelefonen in der Regel auf der Hand liegt, ist ein möglicher Missbrauch, beispielsweise durch die Verletzung von Persönlichkeitsrechten oder durch neue Möglichkeiten der gezielten Beeinflussung von Konsumverhalten sowie der öffentlichen Meinungsbildung nicht immer unmittelbar ersichtlich.
Neben Bärbel Friedrich und Frank Allgöwer vom gemeinsamen Ausschuss von DFG und Leopoldina eröffnete Prof. Dr. Hans-Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, die Veranstaltung. Der erste Veranstaltungsblock beschäftigte sich mit dem Nutzen und den potenziellen Risiken neuer IT-Technologien. In drei spannenden Vorträgen zur Robotik, Datenanalysen und der IT-Sicherheit wurde den Teilnehmern das Thema vermittelt.
In einem zweiten Block wurden Ansätze für eine wertegeleitete IT-Forschung vorgestellt. Zunächst ging es um die Ethik in der Informationstechnologie, vorgestellt von Petra Grimm, Institut für Digitale Ethik (HdM, Stuttgart), danach stellte Judith Simon, Universität Hamburg, die verschiedenen Aspekte von Wertentscheidungen in der IT-Forschung vor. Dabei wurden so wichtige Fragen gestellt, welche Verantwortung Forschungsförderer tragen, aber auch welchen Einfluss IT-Forscherinnen und -Forscher auf die mögliche missbräuchliche Verwendung ihrer Forschungsergebnisse haben.
Die abschließende Podiumsdiskussion drehte sich noch einmal um die Frage „Freiheit und Verantwortung in den IT-Wissenschaften – Wie gehen Forschende, die Politik und die Gesellschaft damit um?“. Wolf-Dieter Lukus, Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Journalist Ingo Dachwitz. netzpolitik.org, Thomas Lengauer, MPI für Informatik, Saarbrücken sowie Harald Schöning, Software AG, brachten mit ihren unterschiedlichen Perspektiven interessante Argumente ein und rundeten so die Veranstaltung ab.
Der Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung plädiert dafür, etwaige Risiken zu minimieren, ohne aber die Freiheit der Forschung und deren Weiterentwicklung für friedliche Zwecke und damit zum Wohle der Gesellschaft unverhältnismäßig einzuschränken.
Dokumentation der Veranstaltung mit Audiobeiträgen zum Nachhören
Informationen über den gemeinsamen Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung
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